Kunst zum Anfassen
Ein runder, massiver Turm, eingebettet in einem mächtigen Gewölbe, umrahmt von mehreren Ebenen. Treppen winden sich um ihn herum; oben durch Stützen gefestigt, unten auf Rampen gebettet. Es sind Menschen zu sehen; schemenhaft bloß, klein und unscheinbar. Dem Betrachter der Radierung „Der Runde Turm“ aus der Serie der Carceri, 1761 geschaffen von Giovanni Battista Piranesi in Rom, erschließt sich eine Komposition aus zahlreichen architektonischen Elementen, die miteinander verbunden und ineinander verschachtelt sind. Stufen, Geländer, Mauern, Bögen, Plattformen, Fenster und Pfeiler fügen sich zu einem komplexen Bau, welcher nur auf den ersten Blick den physikalischen Gesetzen gehorcht.