11. März 2020

In Dresden ist die Kunst zuhause - Rembrandts Ganymed

Rembrandts Ganymed in einem Kinderzimmer

Intro

Anlässlich der Wiedereröffnung der Gemäldegalerie Alte Meister mit der Skulpturensammlung bis 1800 stellen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das besondere Verhältnis der Dresdner*innen zu ihrer Kunst in den Mittelpunkt der Marketingkampagne. In den Fotografien des Wiener Fotografen Peter Rigaud wechseln die bekannten Werke (in Form von Repliken) den Ort und verdeutlichen so die Liebe der Dresdnerinnen und Dresdner zu ihrer Kunst. An dieser Stelle präsentieren wir die Protagonisten der Kampagne und besuchen mit ihnen ihr Lieblingskunstwerk im Original.

Liebe Julia Fabritius, Sie waren eine der Hauptdarstellerinnen der Kampagne

Liebe Julia Fabritius, Sie sind zuständig für den Bereich Internationalen Beziehungen innerhalb der SKD und waren eine der Hauptdarstellerinnen der Kampagne "In Dresden ist die Kunst zuhause". Welche Bedeutung hat Rembrandts "Ganymed in den Fängen des Adlers" für Sie?

Als ich 2006 begann

Als ich 2006 begann, bei den SKD zu arbeiten, führte mich mein erster Weg ins Kupferstich-Kabinett. Dort wurde anlässlich des damals 400jährigen Geburtstages Rembrandts eine gemeinsame Ausstellung mit der Gemäldegalerie Alte Meister geplant und dieses Werk stand gemeinsam mit der Vorstudie, welche im Kupferstich-Kabinett aufbewahrt wird, im Mittelpunkt der Schau. Es war somit das erste Werk, mit welchem ich hier in Berührung kam. Seitdem begleitet es mich. Heute bringt es meine Funktion im Bereich der Internationalen Beziehungen u.a. mit sich Kunstwerke als Botschafter in die Welt zu entsenden. Jetzt durfte ich selbst Gastgeberin für dieses wunderbare Gemälde aus den Niederlanden sein, da habe ich nicht lange gezögert.

Julia Fabritius vor dem Original
© SKD, Foto: Georg Rothe
Julia Fabritius vor dem Original

Wie lief das Shooting?

Wie lief das Shooting?

Die Idee war ja, das ich gerade damit beschäftigt bin, ein heruntergefallenes Plüsch-Vögelchen wieder am Mobile über dem Wickeltisch zu befestigen und dadurch einen Moment abgelenkt bin, so dass ich gar nicht bemerke, wie sinnbildlich Zeus (in Form des Adlers) mein Kind (in Form von Ganymed) aus dem Bettchen entführt. Für diese Aufnahme habe ich gefühlte 100 Male das Vögelchen am Mobile montiert.

bild

Rembrandts Ganymed in einem Kinderzimmer
© SKD, Gestaltung: Scholz&Friends, Berlin, Foto: Peter Rigaud, 2019
Kampagnenmotiv "Ganymed in den Fängen des Adlers"

Wie war die Zusammenarbeit mit Peter Rigaud?

Wie war die Zusammenarbeit mit dem Fotografen Peter Rigaud?

Sehr lustig und angenehm, obwohl es unglaublich heiß an diesem Tag war und die Aufnahmen von früh bis spät andauerten. Auf einmal saß da ein Team von etwa 10 Personen auf meiner Wohnzimmercouch, für die Aufnahmen mussten Möbel hin- und hergerückt werden, aber alle waren sehr entspannt und machten es mir als "Laien" einfach. Es hat wirklich viel Spaß gemacht.

Was sagen Ihre Kinder dazu?

Was haben Ihre Kinder zu dem neuen Gast in ihrem Zimmer gesagt?

Mein jüngerer Sohn glaubt, der Ganymed auf dem Bild sei sein älterer Bruder! Und lustigerweise werde ich vor allem von den Freunden meines älteren Sohnes im Kindergarten angesprochen, weil sie mich auf einem Plakat an der Haltestelle erkannt haben. Das finde ich schon erstaunlich.

Julia Fabritius, zuständig für den Bereich Internationalen Beziehungen
© SKD, Foto: Georg Rothe

Ist Rembrandts Ganymed auch ihr Lieblingswerk in der Galerie?

Ist Rembrandts Ganymed auch ihr Lieblingswerk in der Galerie?

Es gibt einige Werke in der Galerie, die mir besonders am Herzen liegen. Am meisten wohl Roelant Saverys "Vor der Sintflut". Das Gemälde ist so fantastisch, gerade die Darstellung der Tiere ist naturalistisch und doch phantasievoll zugleich. Das zentrale Wesen ist etwa ein Fabelwesen: ein Pferd mit ungewöhnlich langer, gelockter Mähne. Durch diese anschaulichen Darstellungen ist es gut für Kinder zugänglich, auch schon für kleinere im Kindergartenalter. Über diesen Einstieg hat man einen guten Anknüpfungspunkt sie für die Alten Meister zu begeistern.

© SKD, Foto: Georg Rothe
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