14. März 2019

Das Dresdner Damaskuszimmer – Geschichte einer Restaurierung

Damaskuszimmer

Nachdem in den vergangenen Jahren

Das Dresdner Damaskuszimmer besteht aus einer prächtig bemalten Wand- und Deckenvertäfelung, die einst einen Empfangsraum für Gäste in einem Wohnhaus in Damaskus schmückte (datiert 1225 in islamischer Zeitrechnung, entspricht 1810-11 christlicher Zeitrechnung).Diese farbenfrohen Malereien lagen mehr als 100 Jahre unter verbräunten Leim- und Firnisschichten verborgen und werden nun nach der sorgfältigen Konservierung wieder freigelegt. Hier zeigen wir Euch, wie das Dresdner Damaskuszimmer restauriert wird – und so die volle Schönheit wiederkehrt.

Das Damaskuszimmer

Das Damaskuszimmer besteht aus einer prächtig bemalten Wand- und Deckenvertäfelung, die einst einen Empfangsraum für Gäste in einem Wohnhaus in Damaskus schmückte (datiert 1225 in islamischer Zeitrechnung, entspricht 1810-11 christlicher Zeitrechnung). Der Name der Familie ist nicht bekannt, aber auf Grund der überdurchschnittlich reichen Verzierung und des Inhalts der kalligraphischen Inschriften war der Bauherr vermutlich ein vermögender Kaufmann. 1997 wurden die einhundert Einzelteile aus dem Depot des Museums für Völkerkunde geholt, um die Restaurierung und den Wiederaufbau als Raumensemble in Angriff zu nehmen. Nur wenige Museen weltweit besitzen eine solche authentische Raumkreation aus dem Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reiches. Zu Beginn war nicht bekannt, wie die bemalten Einzelteile zusammengehören. Ulrike Siegel und Antje Werner, zwei Architekturstudentinnen von der Technischen Universität Dresden, haben sich 1997 des Riesenpuzzles angenommen. Mit Hilfe von Holzverbindungen, Ornamentübereinstimmungen, Nagellöchern und eines rückseitigen Nummerncodes konnte der Bauplan des Zimmers rekonstruiert werden. Seit Februar 1998 veranschaulicht ein Architekturmodell im Maßstab 1:10 die Dimensionen und den Aufbau des Zimmers. Die Grundfläche beträgt 4 m x 5,50 m, die Raumhöhe ist 5,40 m. Wichtigster Teil des Empfangsraums für Gäste ist die erhöhte Plattform, die als große Sitzfläche diente und deshalb mit einem Teppich, Kissen und weiteren kostbaren Textilien prächtig ausgestattet war. Hier nahmen die Gäste Platz, konnten die fantasievollen Malereien bewundern und genossen die Gastfreundschaft der Familie.

Impressionen

Schritt für Schritt zur alten Schönheit

Zu Beginn der Arbeit

Zu Beginn der Arbeiten waren alle einhundert Bauteile des Zimmers in ihrem Bestand gefährdet. Die plastisch erhabenen Reliefverzierungen und die aufwändigen Bemalungen hatten ihre Verbindung zum Holzuntergrund verloren und drohten großflächig abzufallen. Deshalb stand am Beginn des Restaurierungsprojekts die sorgfältige Konsolidierung der originalen Farbschichten.
Nach der Festigung der gelockerten Bemalung werden Leim- und Harzüberzüge abgenommen, die 1899 für den Verkauf des Zimmers nach Deutschland zum Auffrischen der Farben aufgetragen wurden. Diese ursprünglich transparenten Überzüge haben sich durch Alterungsprozesse braun verfärbt und entwickeln Spannungen, die zu Beschädigungen der darunterliegenden Originalfarben führen. Nach der Abnahme dieser späteren Schichten sind nun erstmals seit 100 Jahren wieder die leuchtenden Originalfarben sichtbar. Kleine, weiß hervorblitzende Fehlstellen werden mit Aquarellfarbe eingetönt, um der kunstvollen Gesamtkomposition wieder ihre ursprüngliche Wirkung zurückzugeben. Dabei wird nicht jeder Schaden unsichtbar gemacht, sondern nur die besonders ins Auge fallenden Fehlstellen farblich integriert. Das Zimmer soll mit den Spuren seiner Geschichte als gealtertes Kunstwerk erfahrbar bleiben.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2014
Roja Zaroodi beim Festigen der Bemalung

Markierungen - Verborgene Geschichtenerzähler

Auf Vorder- und Rückseite

Auf Vorder- und Rückseiten der Vertäfelungsteile kann man verschiedene Systeme von Nummerierungen erkennen. Einige Nummern stammen vom Herstellungsprozess des Zimmers, andere wurden aufgeklebt oder darauf geschrieben, als man das Zimmer für den Verkauf nach Deutschland präparierte. Eine weitere Nummer erhielten die Holzteile, als sie als Schenkung an das Dresdener Völkerkundemuseum gelangten.

Indisch-arabische Ziffern

Indisch-arabische Ziffern geben die Reihenfolge der Inschriftenpaneele an; hier stehen die drei Striche (indisch-arabisch ١ entspricht der Ziffer 1) und der Kreis (indisch-arabisch ٥ entspricht der Ziffer 5) für die Tafel 8. Diese Nummerierung diente als Orientierung für den Kalligrafen. So konnte er die Verse in der richtigen Reihenfolge auf die zehn Inschriftenpaneele schreiben.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015

Impressionen

Die Mitarbeit von Nachwuchskräften ist gefragt

Von Februar bis Mai

Von Februar bis Mai 2015 erforscht und restauriert Jessica Hensel, im Rahmen ihres Postgraduierten-Forschungsprojekt der Universität Amsterdam, den äußeren Deckenrahmen des Damaskuszimmers. Diese Deckenbretter sind mit einem faszinierenden Pigment bemalt, das aufgrund seiner leuchtend goldgelben Farbe jahrhundertelang hoch geschätzt war. Heute ist das Auripigment in Vergessenheit geraten, da es wegen seiner Giftigkeit seit dem 19. Jahrhundert kaum noch verwendet wurde. Die glitzernden Kristalle erzeugen jedoch unvergleichliche Effekte in den Malereien und sind in vielen Details und Ornamenten des Damaskuszimmers bildbestimmend. Die konservatorische Bearbeitung war auf Grund der kristallinen Struktur und der empfindlichen Bindemittel anspruchsvoll. Dicke Leim- und Firnisschichten, die im Zuge von Renovierungen im 19. Jahrhundert aufgestrichen wurden, gefährdeten das Original und mussten abgenommen werden.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Jessica Hensel nimmt verbräunte Leim- und Firnisüberzüge von leuchtend gelben Auripigmentmalschichten ab

Die Leuchtkraft

Die Leuchtkraft der gelben Farbe kann nun wieder bewundert werden. Andere Materialien hingegen, wie Blattkupfer oder Zinnfolie, sind stellenweise korrodiert und haben dadurch ihren metallischen Glanz verloren. Die ursprünglich azurblauen Malereien, die aus blauem Glaspulver (Smalte) bestehen, sind grau geworden. Zur Veranschaulichung der originalen Gestaltungsintention wird eine maltechnische Rekonstruktion dieses Deckenbrettdekors angefertigt. Maltechnische Forschung und restauratorische Arbeit gehen hier Hand in Hand.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015

Sina Krol

Sina Krol, Restaurierungsstudentin im 4. Studienjahr an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, hat sich im Februar/März 2015 mit spannenden Detailfragen zum Herstellungsprozess des Damaskuszimmers beschäftigt. Sie hat unter anderem erforscht, wie die homogenen blauen Farbflächen erzeugt wurden, mit denen die goldenen Buchstaben eingefasst sind. Die Farbschicht besteht bekannterweise aus gemahlenem blauen Glas (Smalte), doch wie haben die Künstler daraus eine Farbe gemacht, mit der man so gleichmäßig malen konnte? Um diese Frage zu beantworten, wurden maltechnische Versuche durchgeführt und unterschiedliche Bindemittelmischungen aus Eiklar, Stärke, Gummi arabicum und Hautleim getestet. Mit der Mischung von Hautleim und Eiweiß konnten ähnliche Farbschichten erzeugt werden wie im Original. Eine weitere spannende Frage betraf die Zusammensetzung der farbigen Lacküberzüge, mit denen die mit Zinnfolie belegten Reliefornamente verziert sind. Die aus Naturmaterialien hergestellten Lacke mussten farbintensiv sein, um die ursprüngliche Farbbrillanz zu erzeugen, und vor allem rasch trocknen, um einen gleichmäßigen Lacküberzug zu erzeugen. Diese und andere knifflige maltechnische Fragestellungen konnten durch das Studentenprojekt beantwortet werden.

Impressionen

200 Jahre sind nicht spurlos

200 Jahre sind nicht spurlos am Damaskuszimmer vorbeigegangen. Die verwendeten Materialien begannen bereits am ersten Tag zu altern – ein langsamer Prozess, den alle Kunstwerke durchlaufen. Für den Laien ist das meist nicht sichtbar. Erst wenn Farbschichten sich zu Runzeln und Falten zusammenschieben oder abzufallen drohen, werden die Folgen der stetigen Mikrobewegungen in den Kunstobjekten in drastischer Form sichtbar. Manche Veränderungen werden zudem durch chemische Reaktionen ausgelöst, z. B. wenn unedle Blattmetalle korrodieren oder Farbschichten sich entfärben. Beim Damaskuszimmer wurde eine breite Palette an Farben, Metallauflagen und gefärbten Lacküberzügen verwendet, die uns heute mit ihren komplexen Alterungserscheinungen konfrontieren. Diese müssen analysiert, verstanden und ausgewertet werden, um die richtigen Entscheidungen für die konservatorische und restauratorische Behandlung - und damit für den zukünftigen Erhalt des Zimmers - fällen zu können. In Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern wurden die Schadensphänomene erforscht und das Restaurierungskonzept erstellt. Die folgenden Fotos geben einen Einblick in die vielfältigen Veränderungen.

Impressionen

Die Spezialistinnen hinter den Kulissen

Anke Scharrahs

Die Restaurierungsarbeiten am Dresdner Damaskuszimmer begannen bereits 1997. Seitdem ist Anke Scharrahs als federführende Restauratorin und Projektleiterin an dem Vorhaben beteiligt. Zunächst war kaum etwas über die verwendeten Malmaterialien bekannt, so dass sich Anke Scharrahs der Erforschung der historischen Herstellungstechniken von syrischen Holzvertäfelungen aus dem 17. bis frühen 19. Jahrhundert intensiv gewidmet hat. Einer ersten Reise nach Damaskus im Jahr 1998 folgten mehrere längere Arbeits- und Forschungsaufenthalte in Syrien sowie die Mitarbeit bei weiteren Forschungs- und Restaurierungsprojekten syrischer Holzvertäfelungen am Metropolitan Museum of Art in New York, am Museum für Islamische Kunst in Berlin, in der Sammlung Shangri La der Doris Duke Foundation of Islamic Art in Honolulu, am Los Angeles County Museum of Art und im Gayer-Anderson-Museum in Kairo. Die Faszination für diese prächtig bemalten Meisterwerke syrisch-osmanischer Innenarchitektur mündeten in der Dissertation von Anke Scharrahs, mit der sie 2013 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden promoviert wurde.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Anke Scharrahs bei der Oberflächenreinigung eines Bogensegments der Decke

Evelyn Gärtner

Seit 1998 bzw. 2002 sind die Restauratorinnen Evelyn Gärtner und Karoline Friedrich am Damaskuszimmer-Projekt beteiligt. Sie bringen ihre Erfahrungen aus der Mitarbeit am Arabicum in der Villa Gutmann in Potsdam und am Aleppo-Zimmer des Museums für Islamische Kunst in Berlin ein. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Farben und transparenten Lacke erfordert ein hohes Maß an Erfahrung, um die konservatorischen Arbeitsschritte ohne Beschädigung der originalen Farbschichten durchführen zu können.  Zudem ist eine ständige Feinabstimmung im Restauratorenteam erforderlich, um die Teile des Damaskuszimmers zu einem ähnlichen Endzustand zu bringen und ein homogenes Raumensemble wiedererstehen zu lassen.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Evelyn Gärtner bei der Firnisabnahme eines Deckenpaneels

Karoline Friedrich

Dabei sollen Gebrauchsspuren des Zimmers erhalten bleiben und die Oberflächendekoration nur so weit restauriert werden, dass ihre einstige Pracht zwar wieder sichtbar wird, aber keine Totalrestaurierung aller verloren gegangenen Farbschichten erfolgt.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Karoline Friedrich bei der Firnisabnahme vom Himmel der Bettzeugnische

Samah Shtay

Seit Februar bzw. Mai 2015 sind zwei syrische Kolleginnen in dem Projekt involviert. Samah Shtay und Layal Jazi haben 2011/12 in Damaskus beim Restaurierungsprojekt des Aga Khan Trust for Culture und des Aga Khan Cultural Services Syria in einem der bedeutendsten historischen Wohnhäuser der Damaszener Altstadt, im Haus Nizam, mitgearbeitet.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Samah Shtay beim Abnehmen von Leim- und Firnisschichten von der Türsturzverkleidung der Eingangstür

Layal Jazi

Sie waren dort an der Restaurierung des berühmten Weintraubenzimmers beteiligt, eines prächtigen, für Zwecke der Repräsentation angelegten Empfangszimmers für Gäste von 1800/1835. Da es in Syrien keine akademische Restauratorenausbildung gibt, möchten sie in Deutschland studieren und bereiten sich nun in ihrem Pflichtpraktikum darauf vor.

© Museum für Völkerkunde Dresden, SKD, Foto: Anke Scharrahs, 2015
Layal Jazi bei der Oberflächenreinigung eines Deckenbretts

Willkommen in der Restaurierungswerkstatt

Die Restaurierung des Damaskuszimmer sid

Die Restaurierung des Damaskuszimmers ist dank der großzügigen Unterstützung durch die Museum and Research Foundation weit fortgeschritten. Bereits seit Ende 2014 ist die Konservierung der gelockerten originalen Farbschichten auf den 110 Einzelteilen abgeschlossen und damit ein wichtiger Schritt zur Bewahrung des Zimmers für die Zukunft geschafft. Seither durchlaufen die kunstvoll verzierten Holzpaneele eine Reihe von Restaurierungsmaßnahmen, die von Bauteil zu Bauteil, aber auch von Farbfläche zu Farbfläche immer wieder neu abgestimmt werden müssen, weil die unterschiedlichen Farben; Metallauflagen und gefärbten Lacküberzüge in ihrem Erhaltungszustand stark schwanken. Die Gründe dafür liegen zum einen darin, dass die Materialien bei der Herstellung des Zimmers wiederkehrend frisch von Hand zubereitet wurden. Dadurch schwankt die Zusammensetzung der Farben und führte im Zusammenspiel mit den Alterungsprozessen dazu, dass manche Farbschichten noch recht stabil sind, andere jedoch äußerst empfindlich reagieren. Zum anderen variiert der Beschädigungsgrad der Holzpaneele durch die unterschiedlich starke Beanspruchung während der 90 Jahre, in denen das Zimmer als Wohnraum in Damaskus genutzt wurde. Die untere Wandzone bis zu einer Höhe von etwa 1 m ist stärker abgenutzt als die oberen Wandbereiche und die Decke. Ein Übriges taten Klimaschwankungen und durch die Decke eindringendes Wasser, als das Zimmer noch in Damaskus eingebaut war. Nicht zuletzt stellten die Restauratoren fest, dass insbesondere die karminroten Lackflächen auf den Zinnfolieauflagen bereits 1899 stark beschädigt und abgeplatzt waren. Für den Verkauf nach Deutschland wurden diese Flächen übermalt. Nach der Abnahme der Übermalungen, Leim- und Firnisschichten zeigen sich viele Paneele in erstaunlich gutem Zustand und haben nur vereinzelte weiße Fehlstellen, die farblich angepasst werden müssen. Einige der besonders aufwändig verzierten Bauteile, wie die Wandschranktüren und Schmuckpaneele, weisen die beschriebenen stärkeren Beschädigungen aus der Zeit in Damaskus auf. Diese Flächen erfordern einen größeren Retuscheumfang. Die vielen feinen Ausbrüche und Fehlstellen werden wieder mit den entsprechenden Farben ausgefüllt. Dabei werden die unterbrochenen Umrisslinien aufs Neue miteinander verbunden, damit die üppigen Ornamente ihren einstigen optischen Zusammenhalt zurückerhalten: Feinste Details sind wichtig und spielen im Kanon der Farben, Linien und Texturen eine bedeutende Rolle, um dem Zimmer als Gesamtkunstwerk seine beabsichtigte Wirkung zurückzugeben.

Impressionen

Nach zwei Jahren

Nach zwei Jahren Arbeit sind die ersten beiden Wände des Damaskuszimmers fertig restauriert. Die filigranen Malereien, feinen Vergoldungen und opulenten Farbkontraste sind nach mehr als 100 Jahren Dornröschenschlaf wieder sichtbar geworden. Die kunstvoll ineinander gewebten Muster, Farben und Blattmetalle vermitteln nun wieder einen Eindruck von der prachtvollen Innendekoration des Empfangszimmers. Damaszener Familien gaben einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens aus, um die für den Empfang von Gästen bestimmten Zimmer gleichermaßen luxuriös und behaglich auszustatten. Neben den exquisiten Wanddekorationen gehörten im frühen 19. Jahrhundert kostbare Teppiche, Kissen und Stickereien ebenso zum Repertoire des guten Geschmacks wie edles Kristallglas und feines Porzellan.Nach Abschluss der meisten Restaurierungsschritte wurden zwischen März und Juli 2016 zwei Wände des Dresdner Damaskuszimmers aufgerichtet und montiert. Dieser Schritt war notwendig, weil sich der Erhaltungszustand von Brett zu Brett unterscheidet und die Restauratoren das Ausmaß der Retuschen auf den nebeneinanderliegenden Wandflächen aufeinander abstimmen mussten. Anspruch der Restaurierung ist es, dass die üppige Ornamentik einerseits wieder ihre ursprünglich beabsichtigte Wirkung entfalten kann, das Zimmer jedoch nicht durch ein zu hohes Maß an Retuschen seinen Charakter als gealtertes und als Wohnraum benutztes Raumensemble verliert.

Impressionen

Nach drei Jahren

Nach drei Jahren intensiver Arbeit eines deutsch-syrischen Restauratorenteams ist es endlich soweit: Drei Wände und die Decke des Damaskuszimmers sind dank der großzügigen Unterstützung durch die Museum and Research Foundation GmbH und die Gerda Henkel Stiftung fertig restauriert! Die filigranen Malereien, feinen Vergoldungen und opulenten Farben lagen jahrzehntelang unter dicken Schichten von Staub, Schimmel, dunklen Leim- und Firnisüberzügen verborgen und sind nun erstmals seit dem Verkauf des Zimmers nach Deutschland 1899 wieder in ihrer originalen Pracht zu sehen. Seit wenigen Tagen sind drei Wände des Zimmers aufgerichtet und vermitteln einen einzigartigen Eindruck von der Kunstfertigkeit und Eleganz Damaszener Innenarchitektur. Das Spiel des Lichts auf den unterschiedlich glänzenden und glitzernden Oberflächenverzierungen zeugt von der raffinierten Dekorationstechnik dieser Prunkzimmer, die im Damaskus des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zu hoher Meisterschaft gelangte und den Reichtum, erlesenen Geschmack und gehobenen sozialen Status der Bauherrn reflektierten.

Impressionen

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