Die Restaurierung des Damaskuszimmer sid
Die Restaurierung des Damaskuszimmers ist dank der großzügigen Unterstützung durch die Museum and Research Foundation weit fortgeschritten. Bereits seit Ende 2014 ist die Konservierung der gelockerten originalen Farbschichten auf den 110 Einzelteilen abgeschlossen und damit ein wichtiger Schritt zur Bewahrung des Zimmers für die Zukunft geschafft. Seither durchlaufen die kunstvoll verzierten Holzpaneele eine Reihe von Restaurierungsmaßnahmen, die von Bauteil zu Bauteil, aber auch von Farbfläche zu Farbfläche immer wieder neu abgestimmt werden müssen, weil die unterschiedlichen Farben; Metallauflagen und gefärbten Lacküberzüge in ihrem Erhaltungszustand stark schwanken. Die Gründe dafür liegen zum einen darin, dass die Materialien bei der Herstellung des Zimmers wiederkehrend frisch von Hand zubereitet wurden. Dadurch schwankt die Zusammensetzung der Farben und führte im Zusammenspiel mit den Alterungsprozessen dazu, dass manche Farbschichten noch recht stabil sind, andere jedoch äußerst empfindlich reagieren. Zum anderen variiert der Beschädigungsgrad der Holzpaneele durch die unterschiedlich starke Beanspruchung während der 90 Jahre, in denen das Zimmer als Wohnraum in Damaskus genutzt wurde. Die untere Wandzone bis zu einer Höhe von etwa 1 m ist stärker abgenutzt als die oberen Wandbereiche und die Decke. Ein Übriges taten Klimaschwankungen und durch die Decke eindringendes Wasser, als das Zimmer noch in Damaskus eingebaut war. Nicht zuletzt stellten die Restauratoren fest, dass insbesondere die karminroten Lackflächen auf den Zinnfolieauflagen bereits 1899 stark beschädigt und abgeplatzt waren. Für den Verkauf nach Deutschland wurden diese Flächen übermalt. Nach der Abnahme der Übermalungen, Leim- und Firnisschichten zeigen sich viele Paneele in erstaunlich gutem Zustand und haben nur vereinzelte weiße Fehlstellen, die farblich angepasst werden müssen. Einige der besonders aufwändig verzierten Bauteile, wie die Wandschranktüren und Schmuckpaneele, weisen die beschriebenen stärkeren Beschädigungen aus der Zeit in Damaskus auf. Diese Flächen erfordern einen größeren Retuscheumfang. Die vielen feinen Ausbrüche und Fehlstellen werden wieder mit den entsprechenden Farben ausgefüllt. Dabei werden die unterbrochenen Umrisslinien aufs Neue miteinander verbunden, damit die üppigen Ornamente ihren einstigen optischen Zusammenhalt zurückerhalten: Feinste Details sind wichtig und spielen im Kanon der Farben, Linien und Texturen eine bedeutende Rolle, um dem Zimmer als Gesamtkunstwerk seine beabsichtigte Wirkung zurückzugeben.