10. April 2024

Kriegsauslagerungen, „Irrläufer“ und Rückgaben – Beispiele der Provenienzforschung

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Zum Internationalen Tag der Provenienzforschung

Zum Internationalen Tag der Provenienzforschung 2024 beschäftigen sich zwei Artikel von Provenienzforscherinnen der SKD mit der Thematik von Kriegsauslagerungen während und Rückgaben aus der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zum Schutz

Zum Schutz vor Kriegseinwirkungen wurden die Bestände der Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft Dresden während des Zweiten Weltkrieges in verschiedene Depots außerhalb von Dresden ausgelagert. Im Mai 1945, direkt nach Kriegsende, nahmen Trophäenbrigaden der Roten Armee die Suche nach diesen ausgelagerten Schätzen auf. Vom Sammelpunkt Schloss Pillnitz wurden die aufgefundenen Kunstwerke ab Juli 1945 als Kompensation für die von deutscher Seite verursachten Kriegsschäden in die Sowjetunion verbracht. In einer ersten Rückgabe wurden 1955/56 über 1.200 Gemälde an die Gemäldegalerie Dresden zurückgegeben. Im Jahr 1958 erfolgte eine erneute Rückgabe von insgesamt 1,5 Millionen Kunstwerken verschiedenster Gattungen an die DDR, davon kamen allein 600.000 nach Dresden. Bei der Übernahme in Moskau, Leningrad und Kiew waren die Kunstwerke nach Material, nicht nach Museum sortiert. Dadurch kam es in umfangreichem Maße zu Fehlzuweisungen, d.h. viele Stücke gelangten in das falsche Museum.

Barbara Bechter stellt am Beispiel des Dresdner Kunstgewerbemuseums eine solche Vermischung von Beständen vor.

Fehlzuweisungen an das Dresdner Kunstgewerbemuseum (Barbara Bechter):

Zum Blogbeitrag auf RETOUR

 

Auch im Bestand der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen befinden sich Objekte, die ursprünglich aus anderen deutschen Museen stammen und nach 1945 in die Sammlungen gelangten. Tina Oppermann zeigt an zwei Beispielen angestrebter Rückgaben aus dem Museum für Völkerkunde Dresden wie Kulturgüter aus Hamburger Museen als „Schlossbergungsbestände“ übernommen wurden und wie eine Waffe aus einem Konvolut mit unbekannter Herkunft als Eigentum des Deutschen Historischen Museums identifiziert werden konnte.

Bin ich hier richtig? Von Auslagerungen und Fehlrückgaben (Tina Oppermann):

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